Tagung "Personalgewinnung auf internationaler Ebene"

Der Mangel an Fachkräften ist besonders im deutschen Gesundheitswesen spürbar. Dies trifft insbesondere auf medizinisches Fachpersonal zu, also auf Ärzte, Pflegekräfte, aber auch Therapeuten. Um eine Personalakquise in diesem Bereich weiter voranzutreiben, griff die Klinik im letzten Quartal 2019 auf weitreichende Kontakte ins Ausland zurück, wie z. B. nach China und Rumänien. Im Zuge dessen wurde eine Tagung einberufen, in der Möglichkeiten zur Akquise auch von außereuropäischem Personal offen diskutiert wurden. Eingeladen waren u. a. Vertreter der AOK Nordost, des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums Neubrandenburg, der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See, des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte sowie Delegationen aus China und Rumänien.

Im Vordergrund der Debatte standen vor allem die hohen fachlichen und sprachlichen Anforderungen Deutschlands an Ärzte aus dem Ausland, welche für die Ausübung der Berufstätigkeit erfüllt sein müssen. Zudem ist die deutsche Staatsbürgerschaft im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich schwerer zu erlangen. Die hohen medizinischen sowie sprachlichen Standards in Deutschland führen teilweise dazu, dass Ärzte auf der Suche nach einem Arbeitsplatz andere Länder mit niedrigeren Voraussetzungen vorziehen. Auf der anderen Seite gibt es den Erfahrungen einiger Vertreter zufolge teilweise hohe Abbruchquoten bei ausländischer Fachkräfte bei der Teilnahme an Sprachkursen zur Erlangung der
Berufserlaubnis in Deutschland. Hoffnungen darauf, dass sich diese Situation mit Hinblick auf das im März in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz verbessert, bestanden den Ansichten einiger Beteiligter nach zum damaligen Zeitpunkt nicht. Insofern hoffte die Klinik, dass das Problem möglicherweise in vertraglicher Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartnern gelöst werden könnte, indem z. B. die Klinik ausländischen Ärzten die Deutschkurse im Herkunftsland finanziere und eine Berufstätigkeit in Deutschland anbiete. Im Gegenzug müssten sich jene Ärzte für eine bestimmte Zeit vertraglich an das Unternehmen binden und im Anschluss an die fachliche und sprachliche Ausbildung in Feldberg arbeiten.

Abgesehen von den ernsten Debatten genossen die Delegationen noch einige Tage in Deutschland und nahmen an von der Klinik organisierten kulturellen Veranstaltungen teil, bevor sie wieder in die Heimat zurückreisten. Um das Problem mit dem Fachkräftemangel zu lösen, bleiben die Parteien weiterhin in Kontakt.

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